Am 8. Dezember wirken wir mit beim Weihnachtskonzert der Gemeinde Hemhofen. Ein unterhaltsames und besinnliches Programm der Zeckerner Musikanten, der Musikschule Hemhofen, des Chors Cantemos, des Harmonikaclubs Röttenbach und last but not least unseres Ensembles musica a corda wird auf die vorweihnachtliche Zeit einstimmen. Bei Glühwein und Lebkuchen, serviert vom Chor Cantemos, können wir den Nachmittag ausklingen lassen. Der Eintritt ist frei, Spenden kommen dieses jahr dem Chor Cantemos zugute.
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Am 16. November 2024 hat unser Orchester am Bayerischen Orchesterwettbewerb in den Räumen des Bayerischen Rundfunks in München erfolgreich teilgenommen. Über die Bewertung "mit sehr gutem Erfolg" (21 Punkte von 25) und die Option der Weiterleitung zum Deutschen Orchesterwettbewerb haben wir uns sehr gefreut. Den Gemeinden Hemhofen und Röttenbach danken wir herzlich für die finanzielle Unterstützung unserer Teilnahme!
musica a corda on stage (Credits: Matthias Balk / Bayerischer Musikrat)
Urkundenverleihung an unsere musiklische Leitung (Credits: Matthias Balk
/ Bayerischer Musikrat)
Unser erfolgreiches Orchester vor der Rückfahrt
Wir haben uns sehr gefreut, am 3. November 2024 wieder einmal in der Heilandskirche der evangelisch lutherischen Kirchengemeinde in Hemhofen konzertieren zu können. Die Kirche besticht durch ihre wunderbare Atmosphäre, eine sehr ausgewogene Akkustik, und den engen Kontakt zwischen Musikern und Publikum. Unser gut einstündiges Konzert war gut besucht und das Publikum begeistert. Wir freuen uns schon auf unser nächstes Konzert in dieser Kirche! Nachfolgend ein
Konzertbericht,
der in Auszügen auch in den Nordbayerischen Nachrichten zu lesen war. Unser Dank dafür geht an den Forchheimer Gitarristen und ehemaligen Leiter der Städtischen Sing- und Musikschule Forchheim, Dr. Eberhard Wilhelm.
„Serenaden“ lautete der Titel des Konzerts, zu dem das Zupfmusikensemble
„musica a corda“ am Sonntag, den 3. November in die Heilandskirche
in Hemhofen eingeladen hatte. In der Coronazeit hatte das Ensemble die
Idee zu dem Konzertformat „Musikalische Abendstunde“ (eine Stunde Musik
ohne Pause), das sich bei mehreren Aufführungen bewährt hat. Dem
(zahlreich erschienenen!) Publikum wurde ein Stilistik und Besetzungen
sehr abwechslungsreiches Programm dargeboten.
Das Konzert begann mit dem Cha-Cha-Cha aus „Drei Südamerikanische Tänze“
von Karl-Heinz Keinemann, der mit den charakteristischen „Cha-Cha-Chas“ am
Phrasenende zum Tanzen einlud, gefolgt von einem Satz aus der Suite „Ein
gut Dantzerey – Tänze um 1600“ der Schweinfurter Komponistin Elke
Tober-Vogt. Die Vorlage bot hier ein polnischer Tanz, der sehr schmissig
und prägnant gespielt wurde. Im Orchester konnte man auch drei sehr junge
Mitwirkende erblicken, Leiterin Iris Hammer baut z.Zt.ein Jugendorchester
auf.
Die nächsten Stücke wurden vom Kammerensemble, einer kleineren Besetzung dargeboten. Zunächst „Kollaps“ von Andreas Lorson. Hier hätte man sich vom Titel her etwas mehr Chaos, vor allem am Ende vorstellen konnen. Uninteressant war es dennoch nicht, mit vielen Effekten gespickt wie das Kontrabass-Glissando zu Anfang , Elemente aus modaler und Jazzharmonik, ein ruhiger Mittelteil, Bartók-Pizzicati, minimalistische Anklänge und ein abrupter Schluss, das alles von einem hochkonzentrierten Ensemble spannend gespielt.
Mit dem Namen Luigi Boccherini assoziieren wohl die meisten das berühmte Menuett (das es sogar in einer Version der Chaos-Truppe Insterburg & Co. gibt!). Dass er aber auch für Gitarre geschrieben hat dürfte vielen unbekannt sein. 12(!) Quintette für Gitarre und Streichquartett gibt es aus seiner Feder (viele aus früheren Werken vom Komponisten selbst arrangiert), die Nr 4 in D-Dur ist als „Fandango-Quintett“ bekannt, da der Schlussatz tatsächlich ein Fandango mit einer Grave-Einleitung ist (Boccherini hat einen großen Teil seines Lebens in Spanien verbracht). Keith Harris, ein aus Australien stammender Mandolinenlehrer und –experte, hat diesen Teil nun für Zupfquartett und Gitarre bearbeitet. Heiko Holzknecht hatte den Solopart übernommen, den er souverän darbot. Ein echter Beitrag gegen eine eventuelle Novemberdepression!
Was man auch erfuhr: das Ensemble hat sich für den im November stattfindenden Bayerischen Orchesterwettbewerb angemeldet! Der Rest des Konzertes gehörte nun dem Wettbewerbsprogramm.Zunächst „Meridian“ von Richard Charlton (auch ein Australier), ein Stück dass sich wohl mit der Zeit und ihrem Ablauf beschäftigt, ein „Uhrenticken“ zieht sich durch das gesamte Werk, dann zwei Stücke des Gitarristen Malte Vief, ein inniges „Wiegenlied“ und als totalen Kontrast „Glas und Stahl“, nach Aussage des Komponisten von der Frankfurter Skyline inspiriert. Dahinter verbirgt sich ein am ehesten der minimal music zuzuordnendes Stück, das viel Konzentration erfordert. Und schließlich die „Andalusische Serenade“ von Herbert Baumann. Hier hörte man von vorne bis zum Schluss den erfahrenen Komponisten! Alles auf dem Punkt, genuine spanische Atmosphäre bis hin zu „Carmen“-Anklängen und Anleihen aus der Folklore (El paño moruno), alles kompositorisch virtuos verarbeitet. Allen diesen doch sehr unterschiedlichen Stücken wurde das Orchester in vollstem Maße gerecht. Sorgfältige, detaillierte Ausarbeitung der Leiterin Iris Hammer, die ihre Mitstreiter vom ersten Pult aus jederzeit im Griff hatte. Wie bei etlichen anderen Stücken war auch hier die geschmackvolle und aufmerksame Percussionarbeit von Bernhard Wilhelm zu erwähnen. Ob Cajon, Schellenkranz, Kastagnetten, Triangel, alles war immer passend eingesetzt und ergänzte die Stücke aufs Beste.
Damit war der „offizielle“ Teil des Programms beendet. Natürlich war der Applaus so begeistert, dass eine Zugabe gespielt werden musste. Wie schon bei anderen Konzerten erklang Iris Hammers zarte, ganz entzückende Bearbeitung der (DDR)-Sandmännchen-Melodie.
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Unser Kammerenemble beim Fandango-Quintett, Solo-Gitarre Heiko Holzknecht
Unsere Musikalische Abendstunde hatte ein besonderes Programm, das offensichtlich auf viel Interesse gestoßen ist: Das Konzert war ein voller Erfolg! Hier
Impressionen
des ehemaligen Musikschulleiters der Städtischen Sing- und Musikschule Forchheim, Eberhard Wilhelm:
Wieder einmal hatte das Zupfmusikensemble „musica a corda“ zu einer „Musikalischen Abendstunde“ geladen, ein spezielles Format (ca. 60 min Programm ohne Pause). Fünf Programmpunkte waren an diesem Tag vorgesehen:
Begonnen wurde mit dem Concerto für Naturtrompete und Orchester von Alessandro Scarlatti (1660 – 1725), hier in einer Bearbeitung für Oboe und Zupforchester von Siegfried Behrend. Behrend (1933 – 1990) war ein deutscher Gitarrist, Komponist und Orchesterleiter, der für die Entwicklung des Zupforchsters eminent wichtig war, z. B. durch Gründung des Saarländischen und des Deutschen Zupforchesters (in dem auch profilierte Berufsmusiker mitspielten), aber auch durch unzählige Bearbeitungen und Kompositionen für Zupfinstrumente. Dass er daneben auch international Karriere als Konzertgitarrist machte und als Lehrer aktiv war sei nur am Rande bemerkt. Das Concerto in der für die Zeit üblichen dreiteiligen Form (schnell – langsam – schnell) wirkt durch die geschickte Bearbeitung wie eine Originalkomposition. Die von Andreas Kinne gespielte Oboe mischt sich klanglich sehr gut mit den Zupfinstrumenten, klingt auch wie eine zart gespielte Hoch-B-Trompete, was dem Originalklang sehr nahe kommt. Kinne spielte sehr präsent ohne zu dominieren und lieferte sich perfekte Dialoge mit dem Orchester. Der zweite, langsame Satz ist allerdings nichts anderes als eine etwas ausgedehntere Kadenz ohne Mitwirkung des Soloinstruments. Auffällig am Orchester ist die Tatsache, dass gleich drei Kontrabässe mitspielen, einer davon von der erst 8-jährigen Isabella Heizmann bedient!
Es folgte eine Originalkomposition von Siegfried Behrend: „Araba“. Wie der Titel suggeriert wird hier eine arabische Atmosphäre angestrebt, was durch die Verwendung der entsprechenden Tonleitern erreicht wird. Das Stück hat die Form eines Rondos, wobei bei der ersten Wiederkehr des Themas das Tempo etwas langsamer genommen wurde, auch spielte in diesem Teil die Oboe den eigentlich für Solomandoline gedachten Part. Diese Änderung war aber im Endeffekt ein Gewinn, da die Oboe mit ihrer Klangfarbe das Flair des Stückes stark unterstützt.
Evaristo Felice dall’ Abaco war zwar gebürtiger Italiener, verbrachte
aber einen Großteil seines Lebens in München (es gibt dort sogar eine
Gedenktafel). Sein Konzert in C-Dur folgt ebenfalls der dreiteiligen Form,
wobei hier der erste Satz in sich noch dreigeteilt ist. Auch hier stammt
die Bearbeitung von Siegfried Behrend. Andreas Kinne konnte u. a.
exzellente Verzierungstechnik und wieder perfekte klangliche Einbindung
demonstrieren.
Maximo Diego Pujol ist ein argentinischer Gitarrist und Komponist,
letzteres in der Nachfolge von Astor Piazzolla. Seine „Guernica Suite“,
ursprünglich für Gitarre und Streichquartett gedacht, wurde vom
Kammerensemble des Orchesters in einer einfühlsamen Bearbeitung von Iris
Hammer in Auszügen dargeboten. Für Kenner des Komponisten überraschend war
die Tonsprache: neben „schönen“ Passagen, wie man sie von Pujol kennt (und
einem Zitat aus „Carmen“ von Bizet ), herrschte eine schroffe,
kompromisslos dissonante Atmosphäre vor, sehr angemessen nachdem das Stück
von dem Gemälde „Guernica“ von Pablo Picasso inspiriert ist (die
Satzbezeichnungen beziehen sich auf einzelne Teile des Bildes). Die
ausgezeichnete Idee, das Gemälde mittels Projektion sichtbar zu machen,
wurde leider durch eine instabile Technik sabotiert. Schade! Der sehr
anspruchsvolle Solopart war bei Heiko Holzknecht in besten Händen, das
Ensemble begleitete absolut adäquat. Hervorzuheben ist hier ein
ausgedehntes Solo für Kontrabass, von Alexander Wagenpfeil souverän
gespielt.
Nach einem Grußwort des Röttenbacher Bürgermeisters, der auch auf die
aktuellen Bezüge von „Guernica“ hinwies, wurde das Konzert mit dem „Star
Wars Medley“ von Valdo Preema nach der Muaik von John Williams
beschlossen. Das Hauptthema zieht sich wie ein roter Faden durch das
(teilweise leider etwas überladen wirkende) Arrangement. Das Orchester
(jetzt wieder in voller Besetzung) konnte die einzelnen Stimmungen sehr
gut wiedergeben. Wie schon bei anderen Stücken konnte hier auch die
effektive, immer präsente aber sich nie in den Vordergrund drängende
Percussionarbeit von Bernhard Wilhelm genossen werden. Der verdiente
Applaus wurde mit zwei Zugaben belohnt: einmal eine Wiederholung von
„Cantina“ aus dem Star Wars Medley, abschließend dann „Sandmann, lieber
Sandmann“ in einer nur noch zauberhaft zu nennenden Bearbeitung von Iris
Hammer.
Nach einer reichlichen Stunde war das musikalische Erlebnis damit leider
schon zu Ende. Man kann sich auf das nächste Konzert von „musica a corda“
nur freuen. Bis dann!
Berichte über unser Konzerte sind im Archiv zu finden.
In unserem diesjährigen Orchesterworkshop am 20. und 21. Januar 2024 in der ehemaligen Musikschule Hemhofen haben wir uns angeleitet durch den vielen bei uns schon bekannten "Vollblut"-Musiker Oliver Kälberer ausführlich mit den Werken unseres nächsten Konzertprogramm beschäftigt - angefangen von der Lösung technischer Probleme bis hin zu einer transparenten und ansprechenden musikalischen Gestaltung. Nach zwei intensiven Tagen sind wir mit dem Gefühl nach Hause gegangen, unserem nächsten Konzert einen großen Schritt näher gekommen zu sein.